Viele Kinder wachsen ohne ein Haustier auf, sodass ihnen die Erfahrung einer positiven Mensch-Tier-Beziehung fehlt. Unsere Rübchen erleben Kitahund Eddi als Spielgefährten, als Freund und Trostspender. Wir nutzen unseren pädagogischen Gestaltungsspielraum mit Eddi dahingehend, ihn unterstützend in der Funktion als „Miterzieher“ frühkindliche Bildungs- und Entwicklungsprozesse einzubeziehen. Mithilfe unseres motivierenden vierbeinigen Co-Pädagogen können unsere Kinder Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben, in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gefördert werden und sich Werthaltungen und Überzeugungen aneignen, die ein Leben lang unverzichtbar sind. Eine erfolgreiche tiergestützte Arbeit basiert auf der positiven Haltung der am Lernprozess Beteiligten gegenüber den eingesetzten Tieren. Unser Rübchenteam ist von Eddi’s positiver Wirkung auf die Kinder überzeugt und im Übrigen auch auf sie selbst. Eddi versteht alle Sprachen. Sprachhemmungen können so vermieden werden. Eddi hört zu, signalisiert Interesse und ist geduldig mit den Kindern. Gerne kuschelt er sich auch mal an oder lässt sich verwöhnen. Ein besonderes Highlight ist es, wenn Eddi mit in den Garten darf und gemeinsam mit den Kindern buddelt, versteckte Spielzeuge findet oder einfach mal um die Wette rennt. Auch im Morgenkreis wirkt sich seine Anwesenheit positiv auf die Kinder aus. Wenn jemand traurig ist, schafft er es fast immer Trost zu spenden. Die Kinder sind ruhiger und konzentrierter dabei und sie haben Freude daran, Eddi zu zeigen, was sie alles schon können oder gerade lernen. Sie singen ihm Lieder vor oder zeigen Ihm den neusten Tanz.
Die Kinder kennen die Kommandos „Sitz“ und „Bleib“. Hierbei nutzen sie allerdings nicht nur das sprachliche Kommando, sondern auch die Gebärde dazu. Die Kinder lernen hierbei die wichtigsten Verhaltensregeln im Umgang mit Eddi, wie zum Beispiel das Spielzeug abgenommen werden darf, die ruhige Kommunikation mit dem Tier und das Erkennen von Erschöpfungssignalen von ihm. Eddi ist stets mit vollem Engagement dabei, wird allerdings auch schnell müde. Nach der ersten Spielrunde ist er dann auch müde und möchte sich zurückziehen. Eddis Rückzugsort ist im Leitungsbüro. Hier hat er ein Bett und auch Ruhe. Die Kinder wissen, dass Eddi seine Ruhe braucht. Sie kommen manchmal vorbei, um zu sehen, was Eddi macht und respektieren es, wenn er gerade schläft. Ab 9 Uhr wird Eddi manchmal zum Morgenkreis eingeladen. Die Anwesenheit von Eddi wirkt sich beruhigend auf die Gruppe aus. Anfänglich wird Eddi häufig zum Themenmittelpunkt, doch je häufiger er dabei ist, desto stärker nehmen wir diese beruhigende Wirkung wahr. Es kann auch vorkommen, dass ein Kind nicht gut in den Kitaalltag reinkommt, eventuell sogar weint oder sich nicht beteiligen möchte. Bei einigen Kindern hilft es, wenn Eddi dazu kommen und die erste halbe Stunde des Kitatags begleitet. Wir erleben auch, dass es für die Kinder besondere Momente sind, wenn Eddi mit in den Garten kommt. Das gemeinsame Buddeln an einem Loch ist hier ein häufiges Spiel. Die Kinder ahme n Eddis Spielverhalten nach oder binden ihn direkt in ihr Spiel ein.
Er legt sich gerne zu den Kindern und schläft für eine Weile mit. Den Nachmittag hat Eddi meistens frei und schläft bis zur Fahrt nach Hause im Büro, denn ein Hund braucht 18 Stunden Schlaf am Tag... der Glückliche.
Autorin: Nicole Scholz
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